Von einem befreundeten Imker haben wir im Jahr 2023 ein wabenförmiges Holzregal mit Beleuchtung gekauft, denn er wollte es loswerden. Je länger wir es auf der Fensterbank stehen hatten, desto besser gefiel es uns und viele Spaziergänger schauten beim Vorbeigehen interessiert auf das ungewöhnliche Regal.
Warum also nicht auch einen Verkaufsstand in Wabenform für den Straßenverkauf unseres Honigs bauen lassen? Gesagt, getan - wir setzten uns mit dem Tischlermeister Thomas Jenning aus Norderstedt in Kontakt, trafen uns mit seiner Mitarbeiterin und ihm und besprachen unsere Ideen.
Puh, Materialauswahl, Farbgestaltung, Dachform... alles musste überlegt und abgewogen werden. Wie soll die Beleuchtung in den Stand integriert werden? Verlegen wir ein Erdkabel oder arbeiten wir mit batteriebetriebener Beleuchtung? In welcher Höhe sollen die Fachböden eingebaut werden? Wie wird der Verkaufsstand aufgestellt? Welchen Schließmechanismus brauchen die Acrylglastüren? Wie stellen wir sicher, dass das Dach dicht ist und im nächsten Schritt begrünt werden kann, ohne dass das Holzregal im Laufe der Zeit beschädigt wird? Wie funktioniert mobiles Bezahlen und wie setzen wir es möglichst einfach um? Wie sichern wir unsere Waren gegen Diebstahl? Welche Griffe sehen gut aus und lassen sich gut bedienen? Wie beschriften wir die Fächer?
Von der ersten Idee bis zum Verkaufsstart ist fast ein Jahr ins Land gegangen. Nicht alle Fragen konnten wir direkt klären und so ist der Verkaufsstand zwar in Betrieb gegangen, aber weiterhin in Arbeit. Wir sind jedenfalls begeistert von unserem schönen, neuen Verkaufsstand!
Varroa-Milben sitzen auf den Bienen, durchstoßen ihren Chitin-Panzer und saugen ihren Wirt, unsere Honigbienen, buchstäblich aus. Dabei schadet der Befall besonders den Bienen im Larvenstadium, denn die Tiere bleiben kleiner und schwächer als ihre Geschwister ohne Varoose. Befallene Bienen sind schwächer, kleiner und weniger lernfähig. Die Verletzungen durch die Milben sind ein Einfallstor für Viruserkrankungen bzw. schwächen die Abwehrkräfte der Bienenvölker entscheidend.
Bienen sammeln ihr Futter wo es sich gerade anbietet und sind dabei auch Umwelteinflüssen ausgesetzt, die der Mensch verantwortet, ob in der Landwirtschaft oder im Stadtpark. Der Einsatz von Insektiziden schadet in der Kombination mit einem Milbenbefall besonders stark. Das Risiko für Bienenvölker, die diesen beiden Stressfaktoren ausgesetzt sind, einen Winter nicht zu überleben, ist besonders hoch. Auf den Einsatz von Insektiziden in unserer Umgebung haben wir keinen Einfluss - die Milbenbelastung können wir aber beeinflussen.
Damit die Gesundheit unserer Bienenvölker möglichst widerstandsfähig gegen die verschiedenen Umwelteinflüsse ist, überprüfen wir regelmäßig die Belastung unserer Völker mit Varroa-Milben. Grundsätzlich muss damit gerechnet werden, dass alle Völker mit Milben belastet sind, da sie sich über den Körperkontakt von Bienen ausbreiten und Bienenvölker durchaus versuchen voneinander zu räubern.
Es gibt verschiedene Methoden zur Behandlung des Milbenbefalls. Da Varroa-Milben etwa achtmal häufiger Drohnenbrut befallen, schneiden wir mehrmals im Jahr das Drohnenrähmchen aus und entsorgen die Brut indem wir das Wachs anschließend ausschmelzen. So gelingt es uns, die Belastung der Bienenvölker während des Bienenjahres etwas zu reduzieren.
Wir behandeln unsere Völker nach der letzten Honigernte und Einfütterung zum ersten Mal mit Ameisensäure (60% ad us. vet.). Danach füttern wir erneut ein und behandeln dann erneut mit Ameisensäure. Diese geben wir in einem Nassenheider Verdunster in eine Leerzarge über den Brutraum, damit die Dämpfe sich im Brutraum verteilen können. Vorteile sind z.B., dass Ameisensäure auch Milben in geschlossenen Waben abtötet und als natürliches Einsatzmittel keine Resistenzen bei den Milben auslöst. Nachteilig ist, dass das Wetter passen muss - es darf nicht zu warm und nicht zu kalt sein, sonst ist die Wirksamkeit des Mittels nicht zuverlässig. Da Ameisensäure Rückstände im Honig hinterlässt, kann erst nach der letzten Ernte behandelt werden. Wir entnehmen aus den Brutzargen keine Futterwaben für die Honigernte. Rückstände von der im Honig in geringer Menge natürlich vorkommenden Ameisensäure sind für die Bienen nicht schädlich. Manche Bienenvölker reagieren zwar agressiv auf den Einsatz von Ameisensäure - da müssen wir aber wohl durch.
Bei der Dosierung bedarf es Fingerspitzengefühl und Erfahrung. So bietet es sich dringend an, auf die Empfehlungen der Bieneninstitute zu hören, beispielsweise vom Bieneninstitut Celle.
Im Winter folgt in der brutfreien Zeit die Behandlung mit Oxalsäure genau 21 Tage nach dem ersten Frost - dieses Jahr wird das am 11. Dezember der Fall sein. Dieser Termin steht schon in unserem Terminkalender!
Während die Bienen sich in einer Traube um die Königin versammelt haben und deren Überleben zu sichern als wichtigste Aufgabe übernommen haben, liegt unser Garten bereits im Winterschlaf.
Wir räumen also auf, säubern unser Werkzeuge, schmelzen weiter alte Mittelwände ein und putzen, putzen, putzen unser Material.
Wir werden im nächsten Jahr eine wichtige Änderung einführen: bisher haben wir nur alte, bereits dunkel verfärbte Mittelwände aus den Bruträumen eingeschmolzen. In unserem Imkerverein wurde diskutiert, wie die Varroa-Belastung weiter reduziert und die Wachsqualität verbessert werden kann. Wir werden ab dem nächstem Jahr nach der zweiten Honigernte alle Waben aus dem Brutraum einschmelzen. Dazu werden wir die Brutzargen mit den geschleuderten Honigzargen tauschen und mit einem Absperrgitter getrennt die Königin in den ehemaligen Honigraum bzw. den neuen Brutraum setzen. Dann kann die alte Brut schlüpfen. Da nach der zweiten Honigernte kein Honig mehr eingelagert wird, können wir nach dem "Auslaufen" der Brut die nun leeren Waben entnehmen und nehmen den Bienen kein Futter weg. Eventuell werden wir dann auch direkt die erste Behandlung mit Ameisensäure durchführen und erst im Anschluss einfüttern, je nach Stärke des Volkes. Das Wachs lassen wir reinigen und zu neuen Mittelwänden umarbeiten. Da kommt viel Arbeit auf uns zu - von wegen Ruhe!
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