Unvorhersehbar - die Schwarmzeit

Ein großer Schwarm

Da verbringen wir einen entspannten Nachmittag mit den Kindern im Garten und plötzlich hängt ein Schwarm an einem Bienenstand, wo wir gerade das Volk aufgelöst haben. Es roch vielleich noch angenehm nach Bienen? Na ja, wir haben jedenfalls eine leere Beute zum Einzug bereitgestellt und dann erstmal abgewartet. Vielleicht ziehen sie ja auch von alleine ein?

Die Bienen begannen zu sterzeln, das heißt, sie wackeln mit ihrem Hinterteil und schlagen dabei mit den Flügeln. So setzen sie ein Pheromon frei und kommunizieren "Lasst uns einziehen!". 

Leider änderte sich das Wetter, sodass wir helfend eingriffen und den Prozess beschleunigt indem wir sie kurzerhand eingefangen haben.

Ein kleiner Schwarm

Eigentlich wollten wir unsere Krams-Ecke nicht unbedingt hier präsentieren, aber nun hat sich ein zweiter, kleiner Schwarm natürlich genau diese Ecke ausgesucht.

Auch diesem Schwarm haben wir mit einer Zarge und 5 Rähmchen ein kleines, aber feines neues Zuhause geboten.  Leider konnten wir keine Königin entdecken - vielleicht hat sie den Ausflug oder den Umzug in das neue Haus nicht überlebt. Jedenfalls haben wir dieses Volk nach einigen Wochen auflösen müssen, da keine Königin vorhanden war. Schade! Das Schwärmen ist für Bienen eben doch ein risikoreiches Unterfangen.

An einem anderen Gartentag waren wir gerade auf dem Heimweg, als uns der nächste Schwarm bei einem benachbarten Schrebergarten "über den Weg lief" und sich in einer Hecke niederließ. Zarge drunter, abfegen und dann nichts wie ab in das neue Zuhause!

Wichtig: ein Bienenschwarm gehört grundsätzlich dem Imker, bei dem der Schwarm ausgezogen ist. Wird der Schwarm aber nicht verfolgt, dann gilt er als herrenlos und kann er von anderen Imkern in Besitz genommen, also eingefangen werden. Dazu dürfen auch fremde Grundstücke betreten werden. Imker werden sogar von Polizei oder Feuerwehr hinzugerufen um Bienen zu fangen.

...und noch einer!

Ausgeblüht

Ausgeblüht hat er, der Raps. Und da Rapsfelder Monokulturen sind, heißt das: Honigernte! Und die Bienen müssen auch direkt wieder nach Hause, denn in den Rapsfeldern finden sie nicht mehr genügend Nahrung.

Da sind die Felder auf einmal nicht mehr gelb, sondern grün. Der Raps hat ausgeblüht und produziert nun die begehrten Ölfrüchte, aus denen das Rapsöl gepresst wird. Da der Rapshonig einen sehr hohen Anteil an Traubenzucker hat, deswegen ist er auch so süß, muss er schnell verarbeitet werden. Denn sonst kristallisiert er in den Waben aus und kann nicht mehr geschleudert werden. Das wäre doch schade!

Rapshonig ist verhältnismäßig aufwändig: die Völker müssen zum richtigen Zeitpunkt umziehen, denn die Rapsblüten produzieren erst ab 15°C Nektar - ist es zu lange zu kalt, brauchen die Bienen womöglich ihre Reserven auf und verhungern.

Die schweren Honigräume sollte auch der stärkste Imker am besten nicht tragen, sondern mit einer umgebauten Schubkarre transportieren - man stolpert doch öfter als man denkt - und der Rücken dankt es einem!

So viel Theater

Wir haben das außer-ordentliche Vergnügen, auf dem Dach des Thalia Theaters ein Bienenvolk aufzustellen. Mitten in der Stadt, beinahe direkt an der Alster! 

Für uns ein neuer, unbekannter Standort - wir sind sehr gespannt, was unsere Bienen an Honig eintragen!

Nach der Ernte werden wir eine Probe in ein Labor schicken, um die Zusammen-setzung des Honigs in Erfahrung zu bringen.

Auf dem Dach des Thalia Theaters hat uns der NDR bei einer Durchsicht gemeinsam mit der Schauspielerin Oda Thormeyer begleitet. Oda war bereits das zweite Mal mit uns auf dem Dach und zeigte sich bisher schwindelfrei - die Bienen stehen im 5. Stock. 

Das war ein aufregender Vor-mittag! Natürlich hat es mittendrin angefangen zu regnen... Aber mit einem Schirm über der Beute konnten wir weiter machen und den Theater-Frühjahrshonig ernten.

Unsere Bienen kommen ins Fernsehen und das "Thalia Gold" bald ins Glas!

Abgesehen davon, dass es sehr seltsam ist sich selbst im Fernsehen zu sehen oder im Radio zu hören, ist es eine richtig tolle Erfahrung mit dem PR-Team des Thalia Theaters, dem NDR-Team und natürlich auch Oda zusammenzuarbeiten. Wir können stundenlang von unseren Bienen erzählen und die Faszination am Umgang mit ihnen teilen zu können, ist einfach wunderbar.

Hier die Links zu der NDR-Sendung im Hamburg Journal vom 13.06.2024 (ab Minute 24) und der NDR Kultur Radiobeitrag  vom 06.06.2024. Puh, jetzt erstmal durchatmen... und den Honig verarbeiten!

Bee A Friend

Viele Leute mögen Bienen, Honig oder beides. Aber nur wenige Leute finden direkt beim ersten Mal bei einer Durchsicht eine nicht gekennzeichnete Königin.

Hendrik ist es gelungen! Wir hoffen sein Besuch hat ihm genauso viel Spaß gemacht wie uns. Das Glas Honig von deinem Volk können wir dir auch bald liefern, denn im Juni steht die Honigernte vor der Tür...

 

#imkernmachtglücklich

© Urheberrecht. Alle Rechte vorbehalten.

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.